- 20.03.2020

Heute vor 22 Jahren: St. Pauli jagt Ex-Trainer Maslo aus dem Stadion!


Holger Stanislawski (l.) und Marcus Marin feiert den Sieg gegen am 20. März 1998 gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: Witters)

Die Coronakrise sorgt gerade dafür, dass alle Bälle ruhen und der Fußball komplett in den Hintergrund rückt. So auch beim FC St.

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Pauli. Das sonst so stimmungsvolle Millerntor-Stadion bleibt vorerst stumm. Das war heute vor genau 22 Jahren noch ganz anders.

Am Freitagabend, den 20. März 1998, empfangen die Kiezkicker in der 2. Liga Fortuna Düsseldorf und Ex-Trainer Uli Maslo. Dieser hat im Vorwege der Partie den Unmut der Spieler und Fans auf sich gezogen, das er über seinen alten Arbeitgeber hergezogen hat. So wird er dann auch mit dem Spruchband „Ihretwegen spielen wir gegen Sie, Herr Maslo, gehen Sie kacken!“ begrüßt.

[caption id="attachment_19313" align="alignnone" width="300"] Uli Maslo (Foto: Witters)[/caption]

Auch auf dem Feld kocht die Stimmung. Bereits nach fünf Minuten erkämpfen sich der FC St. Pauli die Führung. Torschütze ist Marcus Marin, der einen Freistoß aus 17 Metern unter die Latte hämmert. Marin hat jetzt Blut geleckt und setzt kurze Zeit später noch einen drauf. Nach einer Balleroberung lässt er seinen Gegenspieler aussteigen und vollendet sicher aus sieben Metern zum 2:0. Die Folge: Höhnische Fangesänge in Richtung des Ex-Trainers Maslo.

Einen kleinen Dämpfer bekommt die Stimmung nach dem 2:1 der Fortuna durch Marek Lesniak (26.). Doch St. Pauli bleibt am Drücker, lässt aber mehrfach die Entscheidung liegen. Hinten steht die Truppe von Coach Gerhard Kleppinger allerdings sicher. Für die Erlösung sorgt zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit Joker Jens Scharping, der auf Zuspiel von Carsten Pröpper vollstreckt und das Millerntor zum Beben bringt.

Der Jubel und die Genugtuung kennen keine Grenzen, auch bei den Spielern. Holger Stanislawski stößt im Kabinentrakt einen Urschrei aus, den sicher auch Ex-Trainer Maslo vernommen haben dürfte. Und Carsten Pröpper gibt nach Abpfiff zu Protokoll: „Die Provokationen von Maslo haben zu  unserem Sieg sicherlich beigetragen.“ Die MOPO titelt am Folgetag: "Uli Maslo, hast Du das gesehen...?"

Über Nacht erobert St. Pauli den vierten Tabellenplatz, welchen man auch am Ende der Saison belegen sollte. (mab)

Aufstellung St. Pauli: Klaus Thomforde - Thomas Seeliger, Holger Stanislawski, André Trulsen - Torsten Chmielewski, Stephan Hanke, Cem Karaca (63. Michael Mason), Carsten Pröpper, Matthias Scherz (89. Piotr Staczek ) - Marcus Marin, Juri Sawitschew (57. Jens Scharping)