Hoeneß: Geisterspiele für Vereine „lebensnotwendig“
Uli Hoeneß sieht in der Diskussion um den Neustart der Fußball-Bundesliga keine Alternative zu den ungeliebten Geisterspielen. „Grundsätzlich halte ich Geisterspiele für fragwürdig; doch angesichts der wirtschaftlichen Lage einiger Vereine sind sie lebensnotwendig und bedingungslos“, sagte der Ehrenpräsident von Bayern München dem "kicker".
„Sehr gut“ findet Hoeneß die Idee seines einstigen Widersachers Willi Lemke, die sonst im Pay-TV bei Sky verorteten Spiele angesichts der Lage einem breiteren Fernsehpublikum zugänglich zu machen.
Dies könne bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten ebenso erfolgen wie unverschlüsselt bei Sky. Dann müssten sich Fußballfans „nicht in einem Wohnzimmer zusammenscharen“, sagte Hoeneß, „die Ansteckungsgefahr mit dem Virus würde damit gemindert“. ARD/ZDF müssten natürlich „dafür entsprechend bezahlen“.
Für die Arbeit der Deutschen Fußball Liga (DFL) fand der 68-Jährige ebenso lobende Worte wie für die Politik. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Regierung mache „einen sensationellen Job“. Dagegen würde er sich „sehr freuen, wenn sich manche Öffnungs- und Lockerungsfanatiker, die zurzeit in den Meinungsumfragen nicht so gut abschneiden, etwas mehr zurücknehmen würden. Es kann nicht sein, dass für eine oder zwei Wochen mehr Spaß auch nur ein einziger Mensch mehr stirbt. Das kann keiner von uns verantworten“.