- 01.09.2019

Nazi-Skandal in Dresden: Dynamo nimmt Stellung

Dynamo Dresden hat nach den skandalösen Vorfällen rund um das Heimspiel gegen St. Pauli Stellung genommen und die Geschehnisse verurteilt.
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Auf der Dynamo-Homepage heißt es: „Beim Heimspiel am Samstag, dem 31. August 2019, gegen den FC St. Pauli (3:3) sind verschiedene nicht zu akzeptierende Dinge im Zuschauerbereich des Rudolf-Harbig-Stadions vorgefallen, die die Verantwortlichen des Vereins in den zurückliegenden 24 Stunden in einem ersten intensiven Prozess aufzuarbeiten versucht haben. Im Zentrum dieser ersten Analyse stehen zwei Ordnungskräfte, die vom Leiter des Sicherheitsdienstes zu Beginn des Spiels nach einer nicht umgesetzten Anweisung konsequent vom Dienst freigestellt worden sind. Daraufhin stellten diese beiden Personen unter ihrer Dienstkleidung T-Shirts mit einer eindeutig nationalsozialistischen Botschaft zur Schau.“ Man habe sich nach dem Spiel mit den Verantwortlichen des Ordnungsdienstes in Verbindung gesetzt und um eine Stellungnahme zu den getragenen T-Shirts jener Ordnungskräfte gebeten. „In dieser ersten Erklärung hat uns unser Dienstleister garantiert, dass der Vorfall vorbehaltlos und mit aller Konsequenz aufgeklärt werden wird. Wir sind fassungslos darüber, weil diese beiden Personen unseren Verein schwer beschädigt haben. Diese beiden Ordner werden nie mehr direkt oder indirekt bei Veranstaltungen der SG Dynamo Dresden eingesetzt werden. Wir prüfen zudem weitere juristische Schritte“, erklärte Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born. „Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst, auch wenn er in dieser Form zum ersten Mal in der Zusammenarbeit mit unserem Sicherheitsdienstleister aufgetreten ist.“ Dynamo versprach zudem, dass es im Verein eine „vorbehaltlos kritische Auseinandersetzung im Hinblick auf die frauenfeindlichen und menschenverachtenden Spruchbänder“ geben werde. Es seien Vorfälle, so Born, „die wir zutiefst verurteilen und so nicht akzeptieren werden, weil sie menschenverachtend sind, gegen unser Leitbild und die Fancharta verstoßen sowie die Werte unserer Sportgemeinschaft mit Füßen treten. Wir haben rund um das Spiel gegen den FC St. Pauli mehrere verabscheuungswürdige Vorkommnisse zur Kenntnis genommen, wofür ich persönlich direkt nach dem Spiel beim Präsidenten Oke Göttlich um Entschuldigung gebeten habe“. Dynamo-Präsident Holger Scholze erklärte: „Menschenverachtende Inhalte jeglicher Art haben in unserem Stadion nichts verloren und dürfen auch nicht als Satire verharmlost werden. Dazu gibt es in unserem Verein einen Konsens, welcher von Gremienvertretern, Führungskräften, Mitarbeitern, Mitgliedern und breiten Teile der Fanszene getragen wird. Dies kommt nicht zuletzt auch in der gemeinsam erarbeiteten Fancharta klar und unmissverständlich zum Ausdruck.“