Kein Rot für Kohr? DFB-Sprecher verteidigt Schiri nach fiesem Foul
Es war keine spielentscheidende Szene, aber dennoch eine, die im Nachgang des Spiels zwischen dem FC St. Pauli und Mainz 05 (0:3) für Diskussionsstoff sorgt.
Kurz vor Schluss – das Spiel war längst entschieden – sägte Dominik Kohr Elias Saad nahe der Seitenlinie heftig um und verletzte den Tunesier, sah dafür vom Unparteiischen Christian Dingert aber nur die Gelbe Karte. Bei St. Pauli-Coach Alexander Blessin sorgte die Entscheidung für Unmut, DFB-Schiedsrichtersprecher Alexander Feuerherdt hielt die Entscheidung hingegen für vertretbar, wie er dem „Abendblatt“ erklärte: „Bei der Bewertung, ob ein grobes und damit potenziell gesundheitsgefährdendes Foulspiel vorliegt, legen die Schiedsrichter im Wesentlichen drei Kriterien zugrunde“, brachte Feuerherdt Lichts in Dunkel: das Trefferbild, die Intensität und die Frage, ob der Ball in Spielnähe ist. Eine Rote Karte sei nur gerechtfertigt, wenn zwei dieser drei Aspekte gegeben sind. „Dominik Kohr hat seitlich gegrätscht, der Ball war dabei grundsätzlich erreichbar. Das Trefferbild war nicht gesundheitsgefährdend. Dynamik und Intensität waren hoch – dieses Kriterium sprach als einziges für eine Rote Karte“, erklärte Feuerherdt. „Schiedsrichter und Video-Assistentin haben sich über die Entscheidung ausgetauscht. Weil nicht wenigstens zwei der erwähnten drei Kriterien für eine Rote Karte wegen groben Foulspiels klar erfüllt waren, gab es keinen Grund für einen Eingriff. Die Gelbe Karte war somit zumindest vertretbar.“