Ärger um geheimes Pyro-Papier – auch St. Pauli unterschrieb
An diesem Freitag steht in München ein Sicherheitsgipfel unter der Beteiligung der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der 16 Innenminister der Länder sowie DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Boss Hans Joachim Watzke an. Thema: die Sicherheit in deutschen Stadien.
Kurz vor dem Treffen sorgt nun jedoch ein Positionspapier des „Arbeitskreis Verbandsstrafen“, dem auch die beiden Hamburger Profiklubs HSV und St. Pauli angehören, für Wirbel. Davon berichtet die „Sport Bild“. Die Inhalte hätten „für Unmut und Unverständnis bei DFL- und DFB-Verantwortlichen“ gesorgt, heißt es. Neben dem Zeitpunkt der Stellungnahme kurz vor dem Gipfel lautet ein weiterer Kritikpunkt, die Klubs würden vor dem Thema Pyrotechnik „kapitulieren“.Die Klubs führen in der Präsentation dem Bericht zufolge zahlreiche Mängel an der aktuellen Strafenarchitektur an, darunter die finanzielle Belastung sowie die Belastung des Verhältnisses zwischen Vereinen und ihren Fans. Außerdem nähmen die Pyro-Fälle durch die Maßnahmen nicht ab, die Täter seien überdies nur selten klar zu identifizieren. Und: Die Strafzahlungen würden zu sehr zweckentfremdet, statt nur einem Drittel wie derzeit fordern die Klubs, dass künftig 40 bis 50 Prozent des Geldes in die eigene Stadionsicherheit gesteckt werden können.
Deshalb solle der Strafenkatalog des DFB reformiert werden. Die Idee der Klubs sieht zunächst eine Ausgangsstrafe vor. Diese soll anschließend daraufhin überprüft werden, ob strafmildernde Kriterien greifen könnten. Dabei komme es unter anderem auf das Gefährdungspotenzial der gezündeten Pyrotechnik an. Die Strafe könne sich dann – je nach Vorfall – um bis zu 50 Prozent reduzieren, doch auch eine Erhöhung um bis zu 100 Prozent sei möglich, wenn Randale und Pyro Spielunterbrechungen von mehr als 20 Minuten zur Folge haben.