Oke Göttlich bewertet St. Paulis „X“-Ausstieg und fürchtet „illegale Parteiwerbung“
Seitdem der FC St. Pauli das soziale Netzwerk „X“ (ehemals Twitter) verlassen hat, nimmt der Kiezklub eine möglicherweise ungewollte Vorreiterrolle in Deutschland ein.
Denn die meisten Fußballklubs aus der 1. und 2. Bundesliga sind noch auf der von Elon Musk kontrollierten Plattform vertreten. „Der FC St. Pauli ist kein Verbotsklub, der anderen vorschreibt, wie sie sich zu verhalten haben. Für uns ist es eine Entscheidung aus Überzeugung gemeinsam mit unseren Mitgliedern“, so Oke Göttlich in der „Frankfurter Rundschau“. Für ihn sei es in der Bewertung nicht entscheidend, ob sich weitere Vereine anschließen. „Wir hatten eine Viertelmillion Follower:innen bei „X“ und haben bei „Bluesky“ jetzt 25.000, dafür sehr viel weniger inaktive oder gesteuerte Accounts, sehr viel mehr Austausch und eine bessere Diskussionskultur. Und noch ein Argument: Werbetreibende wünschen sich generell ein Umfeld, das eben nicht toxisch ist.“Die Entwicklung auf „X“ verfolgt der Präsident der Boys in Brown auch weiterhin – vor allem mit großer Sorge. Das Internet solle kein rechtsfreier Raum sein. „Ich bitte die Politik und die Jurist:innen dieses Landes, sich das Treiben von Herrn Musk sehr genau anzuschauen im Hinblick darauf, inwieweit es sich dabei auch um eine illegale Parteiwerbung handelt.“ Vor der anstehenden Bundestagstagswahl könnte das durchaus ein Thema werden.