- 27.12.2019

„Völlig verkehrte Richtung”: Das sagt Sportchef Bornemann zum Videobeweis

St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann hat in einem Interview mit der „Welt” seine Meinung zum Videobeweis geäußert.
- Anzeige -

LOKL - Produkte aus Hamburg
„Ich war ursprünglich strikt dagegen”, bekennt Bornemann, „weil ich es für ein hohes Gut halte, dass Menschen rund um den Globus in allen Ländern und auf allen Ebenen zu denselben Bedingungen Fußball spielen. Das wird durch die technischen Erfordernisse für den Videobeweis ausgehöhlt. Die Argumentation, man wolle auf diese Weise lediglich die krassesten Fehlentscheidungen vermeiden, schien in Anbetracht der ökonomischen Bedeutung, die der Fußball inzwischen hat, allerdings schlüssig.” Der 48-Jährige bemängelt die tatsächliche Umsetzung. „Reell erzielte Tore müssen gelten, andere eben nicht. Darauf hätte sich die Neuerung beschränken sollen. Nun aber haben die Dinge sich in eine völlig verkehrte Richtung entwickelt”, sagt Bornemann. „Es geht um Abseitsentscheidungen im Millimeterbereich, noch dazu mit einer Technologie, die nicht über jeden Zweifel erhaben ist.” Bornemann kritisiert im Gespräch mit der „Welt” die neue Auslegung von Handspielen. „Den genannten Mängeln setzt die für keinen Fan mehr nachvollziehbare Handspielregel ja noch die Krone auf. Begriffe schwirren durch den Raum, die einander zum Teil widersprechen: unnatürliche Handbewegung, Absicht oder nicht, Vergrößerung der Körperfläche, die Hand über Schulterhöhe, der „Stützarm“. Die Sachverhalte sind derart vielgestaltig, dass es ist meiner Meinung nach unmöglich ist, eine Schablone zu fertigen, die der Schiri über eine x-beliebige Strafraumsituation legen kann, um zweifelsfrei und nachvollziehbar zu entscheiden.”