- 20.04.2020

Erkennen Sie ihn? Dieser St. Pauli-Profi hat beim HSV Karriere gemacht


Peter Knäbel im Dress des FC St. Pauli. (Foto: Witters)

Während der Fußball zurzeit noch von der Corona-Krise lahmgelegt ist, ging es heute vor 29 Jahren noch hoch her im Millerntor-Stadion. Am 20. April 1991 unterlagen die Kiezkicker in einem munteren Spiel mit 2:3 gegen Fortuna Düsseldorf. Auf dem Platz stand ein Mann, der später nach seiner Karriere nach Hamburg zurückkommen sollte – jedoch nicht zum FC St. Pauli, sondern zum HSV.

Peter Knäbel ist ein Ruhrpott-Kind. Seine Ausbildung startet bei Borussia Dortmund. Mit 13 Jahren wechselt er zum VfL Bochum, durchläuft die Jugendmannschaften und arbeitet sich über die zweite Mannschaft hinauf bis in den Profikader. Im Jahr 1988 verlässt er NRW in Richtung Norden, heuert auf dem Kiez beim FC St. Pauli an. Fünf Jahre seiner Karriere verbringt er dort. Bei keinem seiner folgenden Vereine ist er länger als Spieler aktiv.

Bei seinem letzten Verein, dem FC Winterthur in der Schweiz, arbeitet er nach Karriereende unter anderem als Manager. Im Oktober 2014 kommt dann die überraschende Meldung: Peter Knäbel kehr nach Hamburg zurück – allerdings nicht zum FC St. Pauli. Er wird der neue Direktor für Profifußball beim HSV und beerbt damit Oliver Kreuzer. Den sportlichen Sinkflug des HSV kann auch er nicht verhindern. Nach einer 0:1-Heimpleite stellt er Trainer Joe Zinnbauer frei und übernimmt kurzerhand selbst das Kommando. Ein Manöver, das sich nicht auszahlen wird. Gleich sein erstes Spiel verliert er mit 0:4 gegen Bayer Leverkusen und auch bei der 0:2-Niederlage gegen Wolfsburg macht der HSV keinen guten Eindruck und stürzt auf den letzten Platz ab.

Nach zwei Spielen überlässt Knäbel Bruno Labbadia den Trainerposten, der rettet den HSV in der Relegation. Knäbel arbeitet wieder als Direktor für Profifußball. Im August 2015 sorgt er dann für einen handfesten Skandal, der ihn und den HSV noch einige Jahre verfolgen wird. Im Jenischpark wird sein Rucksack gefunden. Da drin sind vertrauliche Unterlagen wie Gehaltslisten der Profis und Scouting-Berichte. Der HSV avanciert zum Gespött der Fußballlandschaft, trotzdem darf Knäbel seinen Job weiterhin behalten.

Erst zwei Jahre später trennen sich die Wege mit dem HSV, „unterschiedliche Auffassungen von der zukünftigen Ausrichtung des sportlichen Bereichs“, gibt der HSV als Grund an. Seit April 2018 ist Knäbel nun Technischer Direktor bei Schalke 04. (mab)