- 24.04.2020

Letzter Jubel am Millerntor: Brunnemann verabschiedet sich von St. Pauli


Björn Brunnemann blieb auch nach Ende seiner Karriere dem Fußball verbunden. (Foto: Witters)

Während St. Pauli nach einem Neustart in dieser Saison wohl noch ein paar Punkte sammeln müsste, um den Klassenerhalt zu erreichen, war vor elf Jahren die Luft schon raus aus der Saison. Im grauen Tabellenmittelfeld sicherte sich der Kiezklub den Klassenerhalt. Beim Heimspiel gegen den SC Freiburg ging es lediglich für die Gäste noch um wichtige Punkte im Aufstiegsrennen.

Am 24. April 2009 gastiert der SC Freiburg am Millerntor, die Breisgauer wollen mit einem Sieg einen entscheidenden Schritt in Richtung Bundesliga machen. Bei St. Pauli ist alles klar, ein weiteres Jahr in der 2. Liga kann geplant werden – jedoch ohne Mittelfeldspieler Björn Brunnemann. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, eine Verlängerung ist noch nicht in Sicht. Für ihn sind die letzten Spiele eine Abschiedstournee. In einem hektischen Spiel mit vielen Fehlern ist es Brunnemann, der für das erste Highlight in der Partie sorgt.

Nachdem sich Timo Schultz und Morike Sako schön durchs Mittelfeld kombinieren, wird Brunnemann steil geschickt. Dieser lässt seinen Gegenspieler stehen und versenkt im Strafraum flach ins Eck (42.). 1:0, Brunnemann darf noch einmal mit den Fans am Millerntor jubeln. Es soll der letzte Treffer in seiner Zeit in Hamburg sein. Nach zwei Jahren auf dem Kiez verlässt er Hamburg und zieht in die Hauptstadt, wo er bei Union Berlin unterschreibt. Es wird sein letzter Profivertrag sein. Auch nach seiner Zeit bei Union bleibt er Berlin treu. Auf eine Saison beim Berliner AK in der Regionalliga folgen vier Jahre BFC Dynamo in der Oberliga. Seit diesem Winter ist er bei Altglienicke II in der Landesliga aktiv.

Doch auch abseits des Platzes ist Brunnemann aktiv. Er arbeitet für eine Fitnesskette, dort wird er in die Geschäftsführung eingearbeitet. Außerdem ist er als Chefscout für eine Sportmarketing-Agentur tätig. An seine Zeit in Hamburg denkt er immer gerne zurück: „Das hat sehr viel Spaß gemacht, die Fankultur zu erleben. Wir hatten auch auswärts immer einen super Support“, erzählt er dem „Sportbuzzer“.

Sein letzter Treffer hingegen dürfte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. In der zweiten Halbzeit dreht Freiburg noch das Spiel und gewinnt mit 2:1. Doch der Abschied glückt am Ende doch noch. Am letzten Spieltag gewinnt der Kiezklub 2:0 gegen den FSV Frankfurt. Das 1:0 von Marius Ebbers kurz vor dem Halbzeitpfiff legt Brunnemann auf, der sich gut zehn Minuten vor Schluss unter dem Beifall der Fans verabschieden darf. (mab)