Doch kein Fußball im Mai? Virologe rät vom Neustart ab
Mit Hochdruck arbeitetet die DFL in den letzten Wochen an einem Plan, um den Neustart der Ersten und Zweiten Bundesliga realisieren zu können. Erste Reaktionen aus der Politik waren durchaus positiv, jetzt mehren sich auch kritische Stimmen.
Nun hat sich der Virologe Prof. Uwe G. Liebert zu dem Thema geäußert. Der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Leipzig hat eine klare Meinung – und ist gegen den Neustart. „Wir wissen zum einen noch nichts über die Langzeitfolgen einer Erkrankung mit Covid-19“, wird der Professor am Montag in der „Mitteldeutschen Zeitung“ zitiert. Auch junge Leute, wie das Beispiel eines 31-jährigen Verstorbenen, der keine Vorerkrankungen aufwies, zeigt, seien vor den Folgen einer Erkrankung nicht sicher.
Auch das Konzept der Geisterspiele überzeugt den Virologen nicht: „Eine Infektion kann man erst nach 48 Stunden Minimum nachweisen“, so Liebert. Die in den Plänen der DFL vorgesehenen gezielte Quarantäne würde aus seiner Sicht auch zum Problemfall: „Aus meiner Sicht sind alle mit einem Fußballer in Kontakt stehenden Menschen Kontakte ersten Grades“, da sie den Richtlinien des Robert Koch-Instituts entsprechend mehr als 15-minütigen nahen Kontakt haben. „Daher müssten alle in Quarantäne, möglicherweise auch das gegnerische Team.“
Daher rät der Leipziger Virologe von einem verfrühten Start ab, zunächst müssen die Folgen der Lockerungen der Kontaktsperre abgewartet werden. „Vorher rate ich dringend davor ab, in irgendeine Offensive zu gehen“, so Liebert.