- 29.04.2020

Gehaltsobergrenze: DFL-Boss Seifert unterstützt Lienen-Vorschlag

Als Konsequenz aus der Corona-Krise forderte Ewald Lienen, Technischer Direktor beim FC St. Pauli, zuletzt eine Gehaltsobergrenze für Fußballprofis. Nun scheint er einen prominenten Fürsprecher gefunden zu haben. DFL-Boss Christian Seifert hat sich ebenfalls für die Einführung eines Salary Cap ausgesprochen. „Wenn es möglich ist, Managergehälter zu deckeln, dann muss es auch möglich sein, Gehälter von Beratern und Spielern zu deckeln“, sagte der DFL-Präsident der „FAZ“.

Allerdings weiß auch Seifert, dass die Umsetzung nicht einfach wird: „Tatsache ist, dass ein Salary Cap gegen europäisches Recht verstößt. Sollten neue Signale seitens der Politik gesendet werden, gebe ich Ihnen Brief und Siegel, dass UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zur EU fährt und dort sagt: Lasst uns über Salary Caps, über die Begrenzungen von Ablösesummen und Beraterhonoraren sprechen. Und ich bin der Erste, der ihn begleitet.“

Auch neben der Deckelung von Gehältern gibt es weitere Themen, die DFL nach dieser Krise angehen will: „Im DFL-Präsidium haben wir schon besprochen, dass wir, sobald wir wieder atmen können, diese ‚Taskforce Zukunft Profifußball‘ schaffen sollten.“ In dem Präsidium sitzt neben Seifert auch St. Pauli-Präsident Oke Göttlich, der sich dann mit seinen Kollegen um das Image des Fußballs kümmern muss. Den Hauptkritikpunkt sieht Seifert dabei an der wirtschaftlichen Seite des Sports: „Da geht es um Spielergehälter, schamlos zur Schau gestellten Reichtum, Ablösesummen sowie Berater, die Millionen kassieren für einen Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns aus dem Internet herunterladen können. Und das einfach nur deshalb, weil sie den richtigen Dreiundzwanzigjährigen kennen. Das sind für uns alle die neuralgischen Punkte. Wir brauchen dafür Lösungen, die im Alltag tragen. Und nicht Symbolpolitik. Symbolpolitik hilft niemandem.“