Das sagt Präsident Göttlich zum Positionspapier des FC St. Pauli
St. Pauli-Präsident Oke Göttlich sieht das Positionspapier des Kiezklubs für Reformen im deutschen Profifußball auf einem guten Weg.
„Ich glaube, dass alle erkannt haben, dass wir, um es einmal maritim zu umschreiben, mit unserer Bundesliga-Fregatte richtig leck geschlagen sind und es so nicht weitergeht“, sagte Göttlich dem „Abendblatt“. Der 44-Jährige, der auch Präsidiumsmitglied der DFL ist, betonte, die Aussagen der DFL-Spitze und der Vereine „zeugen von der Bereitschaft, Veränderungen vorzunehmen“. Dabei steht eine gerechtere Verteilung der Einnahmen unter den 36 Profiklubs im Fokus.
Göttlich nannte den US-Sport, „das kapitalintensivste, kapitalistischste Sportsystem der Welt“, als beispielgebend. „Es verfügt aber auch über die strengsten Regeln. Wir hier in Deutschland generieren immer mehr Kapital durch neue Geschäftsideen und Finanzierungsmodelle, verweigern uns aber gewissen Regeln“, monierte er. In der Bundesliga würden den Tabellenersten vom -letzten „auf der Einnahmeseite 1000 Prozent“ trennen, „in den USA sind es nur 23 Prozent“. Göttlich beklagte, „dass es in der Regel unmöglich ist, sich als Zweitligist länger als zwei Jahre in der Bundesliga zu halten. Sie können gar nicht so viel Fremdkapital permanent nachschütten, um die finanzielle Lücke zu schließen. Und es ist wissenschaftlich belegbar, dass Geld am Ende doch Tore schießt.“