Kiezkicker-Konkurrent schlägt wegen Quarantäne Alarm
Holstein Kiel sieht sich wegen der zweiten 14-tägigen Corona-Zwangspause binnen sechs Wochen vor enorme Probleme gestellt. Es sei "vermutlich eine einmalige Situation, dass eine Profimannschaft innerhalb von anderthalb Monaten vier Wochen aus dem Trainingsbetrieb genommen wurde, während die Konkurrenz diese sechs Wochen komplett nutzten konnte", sagte Trainer Ole Werner am Montag.
Einige seiner Spieler seien zum dritten Mal in dieser Saison in Isolation.
Werner sprach von großen Auswirkungen, "was Spielrhythmus angeht, was Abstimmungen untereinander angeht, was auch mentale Faktoren angeht, weil es extrem schwer ist, innerhalb von anderthalb Monaten vier Wochen in seiner eigenen Wohnung zu sitzen, teilweise allein". Der Coach befürchtet auch "körperlichen Folgen, weil der Trainingszustand nach so einer Pause natürlich nicht der sein kann, den man normalerweise hat, wenn man Zweitliga-Spiele bestreitet".
Werner appelliert: "Wir werden untereinander und auch von außen jede Unterstützung brauchen, um die Saison zu Ende führen zu können." Der 32 Jahre alte Coach hofft, dass seine Mannschaft von schweren Verletzungen verschont bleibt. Von "großen Träumen" will er nicht mehr reden. Die Kieler standen zwischenzeitlich auf einem Aufstiegsplatz, sind aber nach der ersten Team-Quarantäne durch zwei Niederlagen zurückgefallen. Ein ähnliches Szenario droht erneut.
Lediglich die Spieler, die verletzt waren oder bei der Partie in Heidenheim (0:1) am vergangenen Dienstag nicht im Kader standen, konnten am Montag trainieren. Für die Profis in Quarantäne, die Ergometer erhalten, gibt es einen Trainingsplan. An einigen Tagen soll gemeinsam über Video trainiert werden. Die Quarantäne endet am 20. April. Tags darauf ist das Spiel gegen Sandhausen angesetzt.