- 17.10.2021

Hierarchie wankt: „Kleiner“ FC St. Pauli enteilt „großem“ HSV

Die Hamburger Fußball-Hierarchie gerät ins Wanken, die Fans in der Hansestadt sind verblüfft: Der „große“ Hamburger SV und der „kleine“ FC St. Pauli – davon kann an Alster und Elbe derzeit nicht die Rede sein. Nicht einmal ein Drittel der Zweitliga-Saison ist absolviert und die Kiezkicker sind als Tabellenführer den Rothosen bereits um sieben Punkte enteilt.

Für die Profis des Spitzenreiters aber war die aktuelle Situation auch nach dem 4:2 (0:1)-Sieg beim 1. FC Heidenheim weiterhin nicht mehr als eine Momentaufnahme.  Auch diese psychische Stärke macht aktuell den Unterschied zwischen den beiden Traditionsvereinen aus. Denn wenige Stunden nach dem Erfolg von St. Pauli kam der HSV gegen Fortuna Düsseldorf trotz Führung und 67-minütiger Überzahl nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Nicht wenige der 38.954 Zuschauer verabschiedeten die Spieler mit Pfiffen. Der Erzrivale vom Millerntor eilt derzeit von Rekord zu Rekord. 22 Punkte aus zehn Spielen sind ein Startrekord. Viermal hintereinander mindestens drei Tore erzielt – das gelang den „Boys in Brown“ in der 2. Liga zuletzt vor mehr als 46 Jahren.

Dass da auf dem Kiez zehn Jahre nach dem letzten Abstieg Träume auf eine Bundesliga-Rückkehr reifen, daran hat Erfolgscoach Timo Schultz auch gar nichts auszusetzen: „Ich bin ein Freund von Euphorie. Ich mag niemandem das Träumen verbieten, wenn er dabei das Arbeiten nicht vergisst“.