Nach Eberl-Rücktritt: Ex-St. Pauli-Boss fordert Umdenken
Der ehemalige DFL-Geschäftsführer, Andreas Rettig, hat nach dem Rücktritt von Gladbachs Manager Max Eberl ein Umdenken in der Gesellschaft gefordert. „In meinen Augen sind die Arbeitgeber verpflichtet, ihre Arbeitnehmer auch einmal in den Zwangsurlaub zu schicken.
Es muss ein Umdenken erfolgen, dass Urlaube oder Auszeiten nicht als Schwäche gesehen werden. Gerne heißt es ja dann: Der brennt nicht mehr, ist faul. Dabei ist gerade das verantwortungsbewusst“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Drittligisten Viktoria Köln. Er habe „Hochachtung für diesen Schritt“ von Eberl, so der Ex-St. Pauli-Manager (2015 bis 2019): „Der Fußball ist gläsern, jeder spricht mit, hat seine Meinung. Es herrscht eine permanente psychische Belastung, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Montag bis Freitag ist ein Manager im Büro gefordert, Samstag/Sonntag ist Spielbetrieb, dann beginnt wieder die neue Woche.“ Rettig sieht allerdings einen Bewusstseinswechsel. So würden zum einen alteingesessene Manager wie Michael Zorc oder Rudi Völler ihre Jobs bald abgeben und damit für einen Verjüngungsprozess sorgen, zum anderen sei die Zeit der „One-Man-Shows“ vorbei, stattdessen verteilten die Vereine die Last auf mehrere Schultern, so der 58-Jährige.