Ex-St. Pauli-Boss Rettig für Neuendorf als DFB-Präsident
Der frühere St. Pauli-Funktionär Andreas Rettig hofft auf die Wahl des Amateurvertreters Bernd Neuendorf zum neuen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes.
"Ich kenne und schätze ihn. Er ist ein unbelasteter, integrer und verlässlicher Partner. Das hat er als Präsident meines Heimatverbandes Mittelrhein unter Beweis gestellt", sagte Rettig in einem Interview der "Frankfurter Rundschau". Neuendorf (60) tritt an diesem Freitag beim DFB-Bundestag gegen den vom Profifußball unterstützten Peter Peters (59) an. Rettig war von 2013 bis 2015 Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga und arbeitet inzwischen als Geschäftsführer des Drittligisten FC Viktoria Köln. Mit der Wahl des neuen DFB-Chefs erwarte er einen Neuanfang, sagte Rettig - aber nicht mit Peters.
"Meine Einschätzung gebe ich auf Basis knapp 20-jähriger Zusammenarbeit in unterschiedlichen Konstellationen ab, etwa als Geschäftsführer oder Vorstandskollege der Deutschen Fußball Liga", sagte Rettig. Unter anderem sei Peters als Aufsichtsrat der DFL "nicht durch kluge Entscheidungen aufgefallen. Zudem konnten wir in den vergangenen Tagen bei seinen öffentlichen Auftritten erkennen, dass er keinen moralischen sportpolitischen Kompass besitzt und ihm die Fähigkeit der Selbstreflexion fremd ist." Dass "jemand, der seit 2007 mehr oder weniger in alle DFB-Entscheidungen involviert war, nun so tut, als hätte er damit nichts zu tun und jetzt als Präsidentschaftskandidat für einen Neuanfang stehen will – mit Verlaub: Da kann ich nur den Kopf schütteln", sagte Rettig.