- 19.07.2022

„Grenze überschritten“: St. Pauli kritisiert Pyro-Vorfälle – aber auch Geldstrafen

Kurz vorm Anpfiff der Zweiten Halbzeit in der Partie gegen Nürnberg brannten auf der Südtribüne im Millerntor-Stadion rund 50 pyrotechnische Gegenstände. Ein Vorfall, wegen dem der FC St. Pauli erneut eine Geldstrafe vom DFB erhalten wird – und den der Kiezklub auf eine „Abendblatt“-Anfrage hin wie folgt kritisierte: „Wir verstehen unser Stadion als einen Schutzraum, in dem sich Menschen respektvoll begegnen und sicher fühlen sollten. Wenn eine Aktion wie am Sonnabend so massiv und offenkundig rücksichtslos durchgezogen wird, verletzt dieses Verhalten diesen Schutzraum, und für uns ist damit eine Grenze überschritten.“ In der Stellungnahme heißt es mit Blick auf die vom DFB regelmäßig verhängten Geldstrafen aber auch weiter: „Der FC St. Pauli ist grundsätzlich der Überzeugung, dass die gemeinsame Suche nach Kompromissen und Lösungen langfristig sinnvoller ist als das Verhängen von Geldstrafen, die offenkundig auch nicht die erwünschte Wirkung zeigen. Sonst gäbe es diese Diskussion gar nicht mehr.“

Wie das „Abendblatt“ schreibt, strebt der HSV – der eine ähnliche Meinung vertritt – vor diesem Hintergrund gemeinsam mit Vereinen wie Borussia Dortmund, Schalke 04, Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Köln, Werder Bremen, Hansa Rostock, Hannover 96 und eben dem FC St. Pauli eine sogenannte „Pyro-Allianz“ an. Mit diesem Verbund wolle man, so der Bericht, „das Gespräch mit dem DFB suchen, um die permanenten Geldstrafen entweder zu reduzieren oder auszusetzen“. Die Idee hinter der Gründung dieser Allianz sei demnach, dafür sorgen zu wollen, dass Geldstrafen nur in dem Fall bezahlt werden müssen, wenn der jeweilige Verein „nicht genug für ein angemessenes Abbrennen von Pyrotechnik unternehme“.