- 16.08.2022

St. Paulis neues NLZ-Konzept: Mehr Entwicklung, weniger Profis?

Der Saisonstart ist gelungen für St. Paulis Nachwuchsteams, sowohl die U19 als auch die U17 konnten ihre Auftaktspiele für sich entscheiden. Es sind die Anfänge einer neuen Ära in St. Paulis Jugendabteilung. Denn die NLZ-Leiter Benjamin Liedtke und Fabian Seeger haben eine neue Ausbildungskonzeption unter dem Titel „Rebellution – ein anderer Jugendfußball ist möglich“ entworfen, die der Kiezklub in den kommenden Jahren umsetzen will. Das Hauptziel: Weg von der zunehmenden Leistungsorientierung in den U-Jahrgängen, hin zu einer stärkeren Fokussierung der individuellen Stärken und Schwächen einzelner Spieler. Gegenüber vereinseigenen Medien erläuterte Liedtke: „Wir stellen eine Überprofessionalisierung des Jugendfußballs und eine zu starke Orientierung am Erwachsenenfußball fest. Die Basis der sportlichen Ausbildung, die individualtechnischen und individualtaktischen Ausbildung kommt zu kurz. Der Spieler mit seinen individuellen Motiven steht nicht mehr im Vordergrund. Es geht vielmehr um Matchpläne und Mannschaftstaktiken. Für uns ist das eine Fehlentwicklung (…), die wir gerne umkehren wollen.“ Künftig solle der Fokus stärker auf der individuellen und körperlichen Entwicklung der Spieler liegen, zuungunsten des reinen Ergebnisfußballs, zudem wolle man noch stärker auf Talente aus der Metropolregion Hamburg setzen. Ein einheitlicher Spielstil im gesamten Jugendbereich werde dagegen nicht angestrebt, diesbezüglich wolle man sich nach den Stärken und Schwächen eines Jahrgangs richten. Ebenso wenig vordergründig ist das Schmieden von Talenten für den Profikader. Liedtke: „Wenn Spieler in den professionellen Bereich übergehen, ist das ein Produkt unserer Arbeit. Es ist aber nicht das grundsätzliche Ziel.“