„Keine Lösung“: St. Pauli-Präsident kontert Polizeigewerkschaft
Im Nachgang des Stadtderbys zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV hatte der Hamburger Landesvorstand der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) eine finanzielle Beteiligung der beiden Vereine an den Kosten für Hochsicherheitsspiele gefordert.
„Ich fordere den Hamburger Senat und insbesondere Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) dringend auf, dem Bremer Beispiel endlich zu folgen und eine Hamburger Gebührenordnung für kommerzielle Hochrisiko-Veranstaltungen zu schaffen“, sagte Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der DPolG Hamburg, am Mittwoch. Kiezkicker-Präsident Oke Göttlich konterte nun die Aussagen von Jungfer. „Bevor wir über immer höhere Kosten durch immer mehr Polizei sprechen, sollten wir die Frage stellen, wie effektive Maßnahmen zur Deeskalation aussehen könnten“, sagte der 46-Jährige der „Bild“. „Eskalierende Polizei-Maßnahmen wie vom Freitag sind die wahren Kostentreiber, weil in ohnehin emotional aufgeladenen Zeiten eine Gewaltspirale an Dynamik gewinnt“, führte Göttlich aus. „Immer mehr Polizei kann keine Lösung sein. Alle Seiten sind gefordert, nach anderen Wegen zu suchen“, erklärt Göttlich. „Eine Diskussion über das Abwälzen der Kosten auf die Vereine löst kein einziges Problem, sondern lenkt nur ab“, so der St. Pauli-Präsident.