Warum wurden St. Pauli-Fans im Auswärtsblock gefilmt?
Am 18. September trat der FC St.
Pauli bei Jahn Regensburg an. Wie üblich begleitet von zahlreichen Fans. Nun gibt es Wirbel um Foto- und Videoaufnahmen, die die bayerische Polizei vom Auswärtsblock angefertigt hatte. Dabei wurden laut Augenzeugenberichten grundlos auch viele Aufnahmen von Einzelpersonen gemacht. Die „Braun-Weiße Hilfe“ wandte sich an den Grünen-Abgeordneten Maximilian Deisenhofer, der im Bayerischen Landtag eine Kleine Anfrage zu dem Vorgehen stellte. In der Antwort des Bayerischen Staatsministeriums für Inneres und Sports wird bestätigt, dass „im Einzelfall“ Detailaufnahmen von Personen oder Gruppen angefertigt wurden – „aufgrund des Vorliegens tatsächlicher Anhaltspunkte für die Begehung von Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten“. Welche „Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten“ dies gewesen sein sollen, blieb indes unklar.
„Persönlichkeitsrechte gelten auch für Fußballfans! Das anlasslose und willkürliche Fotografieren durch die Polizei gehört gestoppt“, fordert die „Braun-Weiße Hilfe“. Präsident Oke Göttlich und Vize-Präsidentin Christiane Hollander begrüßten die Initiative. Es sei „richtig und wichtig, dass sich unsere Fans mit rechtsstaatlichen Mitteln wehren und Maßnahmen kritisch hinterfragten“, sagte Hollander. Unter dem Deckmantel der Prävention könne nicht alles erlaubt sein. Göttlich betonte, der FC St. Pauli habe das Thema Umgang mit Auswärtsfans bereits mehrfach auf die Agenda gesetzt und fordere ein Umdenken. „Grundrechte gelten für alle und überall – auch in Fußballstadien.“