Übergangstrainer? Ex-St. Pauli-Profi Gunesch erklärt seinen Job

Vielen Fußball-Fans ist er bekannt als Experte der Streaming-Plattform DAZN. Seit Sommer übt der ehemalige St. Pauli-Profi (2003-2006) Ralph Gunesch aber auch noch einen weiteren Job aus. Bei Eintracht Frankfurt ist der 39-Jährige der sogenannte Übergangstrainer – eine Stelle, die es auch erst seit dem Sommer so im Verein gibt. Der Ex-Kiezkicker erklärte gegenüber der „Frankfurter Rundschau“, was dieser Titel genau bedeutet. „Es ist ein Mix aus Mentorenprogramm und Trainerdasein. Ich erstelle Pläne, kann sie aber auch gleich auf dem Platz umsetzen. Ich arbeite nicht so sehr ergebnisgetrieben wie die einzelnen Mannschaftstrainer, kann übergeordneter planen, stehe aber trotzdem regelmäßig auf dem Platz und übe mit den Jungs.“ Es gehe Gunesch darum, den jungen Spielern beim Übergang in den Profi-Bereich zu helfen. „Alle unsere Jungs wollen später mal in ein Haifischbecken springen, ins Profigeschäft, sie sind aber längst noch keine fertigen Persönlichkeiten, sondern Teenager, teilweise Kinder. Man misst sie an den Ansprüchen eines Profis, sie sind aber noch weit weg davon. Sie haben große Träume, die wir versuchen einzuordnen.“ Folgende Metapher beschreibt es laut Gunesch sehr gut: „Wir wollen die Koikarpfen im Haifischbecken möglichst gut beschützen.“ Es ist ihm vor allem wichtig, die Talente auch abseits des Platzes zu verstehen: „Ich bin ein Mix aus Trainer und Kumpel - ich treffe mich mit den Jungs auch ohne Fußballschuhe auf ein Getränk, weil ich nicht nur den Spieler, sondern auch den Menschen verstehen will. Und das auch muss, wenn ich ihn besser machen möchte.“