Blindenfußball-Team von St. Pauli verpasst Meisterschaft knapp
Die SF Blista Marburg hat sich in der Blindenfußball-Bundesliga zum sechsten Mal die deutsche Meisterschaft gesichert. Im entscheidenden Spiel bei den Inklusionstagen am Wochenende auf dem Roncalliplatz in Köln gewann Marburg 1:0 gegen Borussia Dortmund.
Eine Minute vor dem Abpfiff sorgte der Marburger Alican Pektas mit einem Sprint aus der eigenen Hälfte und dem erfolgreichen Torabschluss für die Entscheidung. „Ich hörte, wie der Ball ins Netz ging. Für eine Zehntelsekunde fürchtete ich, es wäre das Außennetz. Dann jubelten die Zuschauer, und ich wusste, es ist vollbracht“, sagte Pektas. Mit einem hohen Sieg über den MTV Stuttgart hätte Titelverteidiger FC St. Pauli, der zuletzt zweimal in Serie die Meisterschaft holte, im letzten Spiel der Saison Marburg noch den Titel streitig machen können. Doch die Schwaben gewannen 2:1 gegen die Kiezkicker und besiegelten damit den Titelgewinn von Marburg. Die Hessen stehen damit nur noch einen Meistertitel hinter Rekordmeister MTV Stuttgart (7 Titel). Trainer-Ikone Otto Rehhagel (85), Kuratoriumsmitglied der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB, und DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert übergaben die Meisterplaketten. Neben dem Meistertitel gingen auch zwei Einzelehrungen nach Marburg: Taime Kuttig wurde zum besten Spieler und Sebastian Themel zum besten Torwart gekürt. „Wir freuen uns, im zweiten Jahr in Folge vor dieser tollen Kulisse am Kölner Dom den Finalspieltag der Blindenfußball-Bundesliga ausgespielt zu haben. Die Blindenfußballerinnen und -fußballer zeigten hervorragenden Sport, so dass die Meisterschaft bis zum Schluss hochspannend war“, kommentierte Schaffert, Vorsitzender der DFB-Stiftung Sepp Herberger.