Schon bevor er 2007 als Stürmer aus Mönchengladbach zum FC St. Pauli kam, war René Schnitzler spielsüchtig.
Mit seinem ersten Profi-Vertrag verstärkten sich allerdings Geld und Gelegenheit, wie der heute 39-Jährige der ZDF-Sportstudio-Reportage verriet: „Ich habe mich wohlgefühlt in Hamburg“, sagte Schnitzler: „Da habe ich mit 21 zum ersten Mal fünfstellig verdient.“ Schon vor seinem Wechsel habe er zwischen 8000 und 12.000 Euro Schulden gehabt, erzählte der Ex-Profi. Diese seien dann „in den sechsstelligen Bereich“ angewachsen. „Das Thema mit der Bank war ein ganz einfaches“, berichtete Schnitzler: „Ich wollte ein Konto eröffnen, habe meinen Vertrag vorgelegt und einen Termin bei der VIP-Kunden-Betreuung bekommen. Da wurde ich zugepflastert mit Kreditkarten und Dispo. Die habe ich auch ausgereizt, nach einem halben Jahr war das Konto minus 80.000. Die Bank hat natürlich angerufen, aber ich habe sie hingehalten mit einer Sonderzahlung vom Verein, die ich angeblich noch bekommen würde.“ Die durch die Spielsucht angehäuften Schulden waren mutmaßlich dafür verantwortlich, dass Schnitzler 2008 Kontakt zur Wettmafia hatte - wobei ein Gericht ihn vom Vorwurf der Spielmanipulation mangels Beweisen freisprach. „Du hast freien Zugang“, blickte er auf seine Situation als junger Spieler zurück: „Wenn du mit Geld nicht umgehen kannst und ein Spielproblem hast, verschlimmert das die Situation extrem.“