„Einen Scheiß gemacht“: Heftige Bayern-Attacke von Ex-St. Pauli-Coach Lienen
Ewald Lienen ist bis heute am Millerntor einer der beliebtesten Trainer der jüngeren Vergangenheit. Noch immer ist der 71-Jährige ein absoluter Fanliebling, der kaum ein Blatt vor den Mund nimmt.
So auch in der Debatte um den Wechsel von Stuttgart-Stürmer Nick Woltemade zum FC Bayern München. Im Podcast „Der Sechzehner“ holt er zum Rundumschlag gegen den deutschen Rekordmeister aus. „Wenn hier in Deutschland irgendwo jemand auftaucht, der den Ball stoppen kann, und der so überragend spielt wie Woltemade, dann den Arm zu heben und zu sagen: ‚Jetzt will ich ihn aber haben‘, davor habe ich nicht nur keinen Respekt, das widert mich an“, poltert er. Das Vorgehen des FC Bayern sei unwürdig. „Weil es einfach lächerlich ist, es ist ein Schlag ins Gesicht für alle seriösen Vereine. Es ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die sich den Arsch aufgerissen haben, um diese Leute auszubilden.“Besonders beim Thema Jugend-Arbeit wird Lienen emotional. „Bayern München hat über Jahrzehnte hinweg einen Scheiß für den deutschen Fußball gemacht, wenn es um die Ausbildung von Spielern ging“, beschwert sich der ehemalige Bundesliga-Coach. „Sondern die haben immer darauf gewartet, dass in Deutschland, in Holland, in Spanien, irgendwo - erst nur in Deutschland, irgendwann dann auch in anderen Ländern - Leute so weit waren, dass sie dann richtig Kohle gekostet haben, dann haben sie sie geholt.“ Mit Josip Stanisic, Aleksandar Pavlovic und Paul Wanner verfügen derzeit drei junge Eigengewächse aus dem Kader der Münchener über Bundesliga-Erfahrung.
