„Sucht seinesgleichen“: Scout erklärt St. Paulis Transferpolitik
In den letzten Jahren hat der FC St. Pauli zahlreiche Transfers getätigt, bei denen die meisten Fußball-Fans in Deutschland wohl erst einmal Fragezeichen in den Augen hatten.
Andreas Bornemann schafft es aber immer wieder, unbekannte Spieler für wenig Geld zu holen, die sich dann als Glücksgriff herausstellen. Im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ erklärt Scout Lars Mrosko, wie das möglich ist: „Der arbeitet die ganze Zeit, deshalb kriegt St. Pauli auch so geile Transfers hin“, sagt er über Sportchef Bornemann. Was auf viele wie ein Glücksgriff wirkt, ist in Wahrheit eine durchdachte Strategie. „Das sind keine Glücksgriffe mehr. So viele Glücksgriffe kann man gar nicht tätigen“, findet der 47-jährige Scout. Die Kiezkicker gehen nämlich einen anderen Weg als die Konkurrenz. Der für Mrosko entscheidende Punkt: St. Pauli sei noch vor Ort auf den Fußballplätzen, anstatt sich nur auf Daten-Scouting zu verlassen wie die anderen Bundesliga-Teams. Dazu gehöre dann auch, sein Scouting nicht nur auf die Top-Ligen zu beschränken, sondern besonders in den kleineren Ligen Europas auf die Suche zu gehen. Dieses Vorgehen suche in der Bundesliga „seinesgleichen“, findet Mrosko.