- 01.08.2025

„Hürden abbauen: Wie St. Pauli Frauen fördern will

Im deutschen Profifußball der Männer gibt es kaum Frauen in Führungspositionen. Dieser Umstand ist nicht neu, wurde aber am Donnerstag noch einmal deutlich, als die gemeinnützige Organisation „Fußball kann mehr“ (FKM) ihren aktuellen Jahresbericht „Lage der Liga“ zur Diversität in Führungsgremien veröffentlichte.

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Demnach waren wie schon in der Vorsaison lediglich sechs von 100 Führungspositionen – in Präsidium oder Geschäftsleitung – mit Frauen besetzt. Diese verteilen sich auf vier Vereine, allen voran den FC St. Pauli, wo mit Esin Rager, Hanna Obersteller oder Luise Gottberg drei von fünf Mitgliedern weiblich sind.

Die weiteren Posten entfallen auf Werder Bremen, 1. FC Heidenheim und Schalke 04 (jeweils 1). Im Verlauf der Saison wurden insgesamt 19 Führungspositionen neu besetzt, nur eine Frau wurde dabei ins Spitzenmanagement gewählt: Gottberg, die bei St. Pauli zur Vizepräsidentin aufrückte. Laut des Berichts haben mit St. Pauli, dem HSV und Werder Bremen nur drei Vereine klare Zielvorgaben für Diversität in ihren Satzungen verankert.

Auch in Kontrollgremien (10,3 Prozent, 28 Frauen und 243 Männer) und Aufsichtsräten (10,9 Prozent, 26 Frauen und 212 Männer) ist der Frauenanteil gering. Bei St. Pauli sitzen im siebenköpfigen Aufsichtsrat mit Inga Schlegel, Kathrin Deumelandt, Sandra Schwedler und Anna-Maria Hass vier Frauen. „Sichtbare Vorbilder wie Esin Rager, Hanna Obersteller oder Luise Gottberg im Präsidium oder Kathrin Deumelandt als Vorsitzende des Aufsichtsrates machen einen Unterschied“, teilte der Verein anlässlich des „FKM“-Berichts mit, „nicht nur für heutige Entscheidungen, sondern auch für zukünftige Karrieren.“ 46 Prozent der Frauen in Kontrollgremien seien zuvor ehrenamtlich im Verein aktiv gewesen. Deshalb sei es entscheidend, „Potenziale früh zu erkennen, transparent zu fördern und strukturelle Hürden abzubauen“.