Wortwahl „unangebracht“: Schiri-Boss weist Bornemann-Kritik zurück
Es herrschte einiger Ärger bei St. Paulis Verantwortlichen nach dem 0:3 gegen Hoffenheim am Sonntag – über die eigene Leistung, selbstverständlich, aber auch über Schiedsrichter Sven Jablonski und sein Team.
Hintergrund: Die halbautomatische Abseitserkennung funktionierte in dem Spiel nicht, sodass sich die Klärung der Frage, ob vor dem 0:1 eine Abseitsstellung vorlag, lange hinzog. Er frage sich, „warum bei uns zum wiederholten Male die halbautomatische Abseitserkennung nicht funktioniert und sie wieder in Köln sitzen mit Lineal und Bleistift und irgendwelche komischen Linien ziehen“, schimpfte Sportchef Andreas Bornemann. „Deshalb bin ich ungehalten, weil es nicht zweifellos aufgeklärt ist, ob nicht doch eine Abseitssituation vorlag.“Inzwischen hat der DFB auf die Kritik aus Hamburg reagiert. Am Montag bestätigte der Verband dem „Abendblatt“, dass besagte Technologie nicht zur Verfügung gestanden habe. „Dieser Ausfall ist ärgerlich, und wir sind dabei, der Ursache auf den Grund zu gehen“, so Knut Kircher, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH. Allerdings habe der Video Assistent Referee trotzdem „auf sämtliche relevanten Kameraperspektiven zurückgreifen“ und mit den kalibrierten Abseitslinien jeweils präzise zur richtigen Lösung kommen können. Heißt: kein Abseits, Hoffenheims Treffer regulär.
Kircher kritisierte indes Bornemanns Wortwahl. „Den Sachverhalt in der Weise zu kommentieren, wie Andreas Bornemann es getan hat, halte ich für unangebracht“, sagte er dem „Abendblatt“. „Die sportlich Verantwortlichen der Klubs, darunter auch er, waren bereits selbst im Video-Assist-Center und haben dort die Arbeit der Video-Assistenten an den Arbeitsstationen simulieren können. Dadurch wurde ihnen klar, wie anspruchsvoll diese Tätigkeit in solchen Situationen ist, zumal unter Zeitdruck.“
