„Dann folgen einem die Spieler“: Schultz über seine Art als St. Pauli-Trainer
Seit über einem Jahr ist Timo Schultz beim FC St. Pauli als Cheftrainer aktiv und hat die Chance, seine ganz eigene Art eines Trainers zu entwickeln auszuleben.
Entscheidende Aspekte, die er selbst auch vor der Mannschaft verkörpert, sind soziale Kompetenz und Empathie. „Wichtig ist es zuzuhören. Zuzuhören, um zu verstehen, warum handelt der andere so. Was macht ihn stark, was macht ihn schwach? Hat er Probleme mit Fehlern?“, erklärte der 44-Jährige im NDR-„Sportclub“. „Wenn man die Jungs mitnimmt, wenn man versucht, mit ihnen zusammen was zu entwickeln, dann folgen sie einem auch. Dann sehen sie auch den Sinn darin. Wenn es einfach nur Ansagen gibt ohne Sinn und Verstand, dann sind sie auch sehr kritisch“, sagte Schultz und nannte ein Beispiel dafür, dass die heutige Spielergeneration verändert habe: „Wenn der Trainer früher sagte 'Lauf 20 Runden', dann habe ich als Spieler gefragt 'Wie schnell?'“. Wenn er das seine Spieler heute fragen würde, würden diese lediglich mit „Warum?“ antworten. Außerdem verriet der Übungsleiter, dass es bei ihm keinen Strafenkatalog gebe. „Mit einem gesunden Menschenverstand alles anzugehen, das hat noch nie geschadet“, begründete Schultz, räumte aber ein, dass es auch mal der ein oder anderen Ansage bedarf, um mit den Spielern „aus eine gemeinsame Linie zu kommen“. Denn klar ist für ihn als Trainer: „Kein Spieler ist wichtiger als die Mannschaft“.