- 11.04.2020

Heute vor einem Jahr: Jos Luhukay ist der neue Hoffnungsträger bei St. Pauli


11. April 2019: Jos Luhukay (Mitte, neben Sportchef Andreas Rettig, l., und Präsident Oke Göttlich) wird als neuer Trainer des FC St. Pauli vorgestellt. (Foto: Witters)

Nicht der Sport, sondern die Corona-Krise ist aktuell das vorherrschende Thema beim FC St. Pauli und in der gesamten Sportwelt. Ähnlich war es auch vor genau einem Jahr: Damals war es ebenfalls nicht der Sport, der im Mittelpunkt stand – sondern die Personalie auf der Trainerposition. Am 11. April 2019 trat Jos Luhukay die Nachfolge von Markus Kauczinski an und brachte St. Pauli wieder zurück in die Spur. Auch wenn er das ganz große Ziel noch nicht erreicht hat.

Am Ende ist es eine empfindliche Niederlage im Nordderby, die das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Trotz 1:0 zur Halbzeit und Überzahl schafft es St. Pauli nicht, eine Führung bei Holstein Kiel ins Ziel zu bringen, verliert am Ende noch mit 1:2. Das letzte Spiel für Trainer Markus Kauczinski, der gemeinsam mit Sportchef Uwe Stöver seinen Posten räumen muss. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, gerade weil wir Uwe und Markus persönlich sehr schätzen“, lässt sich Präsident Oke Göttlich in der offiziellen Pressemitteilung zitieren. „Aber im Sinne des FC St. Pauli halten wir diesen Schritt für notwendig, um die Saison sportlich erfolgreich zu beenden und die Weichen für die neue Saison stellen zu können.“

Und genau diese Weichen soll Jos Luhukay stellen. Ein Niederländer, 55 Jahre alt, mit reichlich Erfahrung als Spieler in den Niederlanden und als Trainer in der Bundesliga im Gepäck. Zuvor war er in Paderborn, Gladbach, Augsburg und bei Hertha BSC in der Verantwortung gewesen, zuletzt jeweils kurzzeitig beim VfB Stuttgart und Sheffield Wednesday. Er soll derjenige sein, der St. Pauli in eine erfolgreiche Zukunft lenkt.

St. Pauli ist zu diesem Zeitpunkt gerade Sechster in der Tabelle, sechs Spieltage vor Ende der Saison fehlen nur vier Punkte bis zum Relegationsplatz drei. Doch auch mit Luhukay wird der Aufstieg in die Bundesliga nicht gelingen. Bei seinem Debüt reicht es zu einem 1:1 gegen Arminia Bielefeld, eine Woche später kassiert der Kiezklub eine 0:3-Pleite beim 1. FC Heidenheim und muss sich langsam vom Aufstiegstraum verabschieden. Luhukays erster Sieg, ein 4:3 gegen Jahn Regensburg, bleibt auch sein einziger Erfolg in dieser Saison. Es folgen ein Unentschieden und zwei Niederlagen, St. Pauli beendet die Saison auf dem 9. Platz.

Nach 365 Tagen im Amt hat St. Pauli inzwischen 33 Pflichtspiele unter Luhukay absolviert. Dem Coach gelangen dabei neun Siege, elf Remis und 13 Niederlagen, er sammelte 38 Punkte. Vor der erzwungenen Corona-Pause waren die Kiezkicker seit vier Spielen ungeschlagen, auch das Derby beim HSV konnte Luhukay mit 2:0 gewinnen. Kurios: Es war der erste und bislang einzige Auswärtssieg unter Luhukay.