Sportanwalt kritisiert Bundesliga-Klubs: „Viel zu sehr auf Kante finanziert“
Der Sportanwalt Christoph Schickhardt hat die finanzielle Situationen bei einigen Vereinen der 1. und 2.
Bundesliga vor der Corona-Pandemie kritisiert. Klubs seien „viel zu sehr auf Kante finanziert“, sagte der Jurist im „Sportclub“ des NDR. „Es kann nicht sein, dass jeder Euro, der reinkommt, sofort an Spieler und Spielerberater durchgereicht wird“, monierte Schickhardt.
In der Bundesliga gebe es zwar Vereine, die „solide“ wirtschaften und auch Rücklagen gebildet haben. „Auf Dauer kann es aber nicht sein, dass ein Verein mit einem Umsatz von über 100 Millionen Euro plus X nichts zurückgelegt hat. Das ist kein nachhaltiges Wirtschaften“, kritisierte Schickhardt.
Geisterspiele sind auch nach Meinung des 64-Jährigen aus Ludwigsburg kein „Horror“ mehr, sondern sogar der „Best-Case“. „Wir wünschen uns Geisterspiele. So weit ist es schon gekommen“, sagte Schickhardt. Denn für die Vereine sind die Fernseh-Einnahmen „essenziell“ wichtig. Für die kommenden Monate glaubt der Anwalt zudem, dass in den Vereinen mehr „die Finanzchefs und weniger die Sportchefs das Sagen“ haben werden. „Ich würde mich heute hüten, einen Millionenvertrag abzuschließen, von dem ich nicht weiß, ob ich diesen Betrag nächsten Sommer noch zahlen kann“, sagte Schickhardt.