- 29.12.2021

Ex-St. Pauli-Stürmer Verhoek vergleicht sich mit Burgstaller und Terodde

Torjäger, Aufstiegsheld, Leitfigur: Wenn es bei Hansa Rostock in diesem Jahr einen Erfolgsgaranten gab, dann war es John Verhoek. Der Vollblutstürmer schoss den Traditionsclub nach neun Jahren zurück in die 2. Fußball-Bundesliga und knüpfte in dieser Spielzeit nahtlos an die Top-Leistungen aus der Vorsaison an. Mit zehn Toren und zwei Vorlagen war der Angreifer an der Hälfte aller Rostocker Treffer beteiligt – und avancierte im Kampf um den Klassenverbleib zu Hansas wichtigster Stütze. „Keine Ahnung, woran es genau liegt. Ich habe mit den Jungs noch immer viel Spaß. Wenn es so super läuft wie zuletzt, geht vieles leichter“, sagt der 32-Jährige. Nach 13 Profijahren und Stationen bei neun Vereinen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland erlebt der Routinier derzeit seinen zweiten Fußball-Frühling. Mit seinen zehn Saisontreffern hat er bereits seinen persönlichen Zweitliga-Torrekord eingestellt. Dabei schien der wuchtige Angreifer seine beste Zeit schon hinter sich zu haben: Nach einer torlosen Spielzeit in Duisburg wechselte der Niederländer 2019 nach Rostock. Dort hielt sein Formtief zunächst noch an. Verhoek blieb in der 3. Liga sieben Monate lang ohne Treffer und galt bei vielen Fans und Experten schon als Fehlgriff.

„Eine schwierige Zeit. Zum Glück stand meine Familie immer hinter mir und gab mir die Kraft, diese Phase durchzustehen“, erinnert sich der dreifache Familienvater. Auch Hansa-Trainer Jens Härtel hielt stets an seinem Stürmer fest, der dann doch wieder zum „Knipser“ wurde. „Irgendwann hat es bei John klick gemacht. Er war physisch in der Lage, das Tempo und diese Intensität mitzugehen. Seitdem erzielt er Tore und ist für das Team ein wichtiger Faktor“, urteilt Härtel. Verhoek legte an Lauf- und Zweikampfstärke zu, schärfte seinen Torinstinkt und führte Hansa 2020/21 mit zwölf Treffern zum Aufstieg. In dieser Spielzeit unterstrich der frühere Angreifer des FC St. Pauli, 1. FC Heidenheim und FSV Frankfurt, dass er nach wie vor das Zeug für die 2. Liga hat. Jetzt spielen ihm seine Erfahrung und Durchsetzungskraft in die Karten. „Andere Torjäger wie Simon Terodde und Guido Burgstaller sind auch schon über 30. Ich schaue nicht auf das Alter, fühle mich fit wie vor fünf Jahren. Um mit den jungen Spielern mithalten zu können, muss ich im Training mehr arbeiten“, meint Verhoek.

Wenn es nach ihm und Hansa geht, dann soll seine Formkurve auch 2022 nach oben zeigen. Dafür benötigt der Knipser künftig allerdings mehr Unterstützung in der Offensive. Denn seine nicht minder erfahrenen Mitspieler Streli Mamba (1 Tor), Ridge Munsy (1), Nik Omladic (1) und Pascal Breier (2) blieben bislang hinter den Erwartungen zurück. „Klar freue ich mich, wenn sie treffen. Wir brauchen alle, um unser großes Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen“, betont Verhoek, der mit Hansa am 14. Januar 2022 gegen Hannover 96 in die zweite Saisonhälfte startet. Und ergänzt: „Dann hoffentlich mit frischen Beinen.“