- 28.10.2022

„Kritisieren Brutalität“: St. Pauli-Boss mit neuem Statement zu Polizei-Einsatz

Bei aller nachhaltigen Freude über das 3:0 gegen den HSV bleiben natürlich auch noch die unschönen Szenen in Erinnerung, die sich vor dem Spiel im Umfeld des Stadions zugetragen hatten. Auf dem YouTube-Kanal des FC St. Pauli äußerte sich nun noch einmal Präsident Oke Göttlich ausführlich zu dem umstrittenen Polizei-Einsatz. „Das Präsidium des FC St. Pauli ist entsetzt über die Vorfälle rund um das Derby vor dem Stadion (…) und den Einsatz der Polizei. Es ist in einer Brutalität vorgegangen worden, die wir sehr kritisieren. Wir sind in sehr enger Abstimmung mit den Behörden und fordern auch klare Konsequenzen und Ergebnisse.“ Und weiter: „Die mediale Diskussion um die Umwälzung von Polizeikosten auf die Vereine lenkt völlig vom eigentlichen Thema ab, denn es geht eigentlich im ganz anderen Sinne um deeskalative Polizeistrategien. Und das bedeutet, DFL, Verbände, Behörden, Fanprojekte müssen darüber dringend in den Dialog gehen, wie wieder der Umgang mit den Fans neu zu gestalten ist, damit eine Eskalation nicht weiter voranschreitet.“ Dazu, meint Göttlich auch mit Blick auf vergangene Auswärtspartien der Kiezkicker in Bielefeld und Rostock , „haben wir zu viele Spiele in der jüngeren Vergangenheit erlebt (…), wo man tatsächlich davon sprechen muss, dass Einsätze hinterfragbar sind. Wir haben sie auch angezeigt und teilweise Erfolge erzielt. Wir müssen definitiv eine Deeskalation hinbekommen. Wir müssen Wege finden, dass wir mit den Behörden etwas wie das Thema Stadion-Allianzen so vorantreiben, dass wir vielleicht sogar mit weniger Instrumentarium und Personal zu besseren und weniger Gewalt-Szenarien kommen. Das ist unser Weg, da wollen wir hin.“ Göttlichs Schlussworte: „Denn ansonsten geht es hier um Menschenrechte und verletzte Menschenrechte – und dafür ist der FC St. Pauli nicht zu haben.“