- 28.12.2022

„Musste tief schlucken“: Ex-St. Paulianer über bittere Erfahrung

Dass ehemalige Spieler nach dem Ende ihrer aktiven Karriere den Weg auf die Trainerbank suchen, ist soweit nichts Ungewöhnliches. Die Färöer-Inseln als erste Station dagegen sehr wohl. Genau diesen Weg ist Ex-St. Paulianer Kevin Schindler aber gegangen. Der frühere Sechser, der zwischen 2011 und 2014 insgesamt 48 Profispiele für den Kiezklub absolvierte, ging im Januar 2020 zum Hauptstadtklub HB Tórshavn. Dort arbeitete er zunächst anderthalb Jahre als Co-Trainer, bevor er im Juni 2021 zum Chefcoach aufstieg. Seine ersten Erfahrungen als Übungsleiter dort bezeichnet er gegenüber Vereinsmedien von Werder Bremen, wo er aktuell als Co-Trainer der U19-tätig ist, als „super“, und erklärt: „Natürlich war es erst ungewohnt auf der Trainerbank zu sitzen und nicht mehr selbst am Spiel teilzunehmen. Am Anfang hat es bei mir schon noch in den Füßen gekribbelt, ich bin mit mir aber total im Reinen, dass ich meine Fußballer-Laufbahn beendet habe. Ich hätte damals weiter kicken können, habe mich aber bewusst für einen Trainerjob entschieden.“ Zum vergangenen Jahreswechsel dann jedoch der Schock: Aufgrund einer fehlenden A-Lizenz durfte Schindler seine Tätigkeit als Cheftrainer bei Tórshavn nicht fortsetzen. „Das hat mich schon sehr stark getroffen, weil ich auch gerade erst im Oktober 2021 um zwei Jahre verlängert hatte“, gesteht der 34-Jährige: „Meine Frau war schwanger, wir hatten kurzfristige Pläne geschmiedet. Von daher musste ich schon tief schlucken, wollte aber auch positiv für mich bleiben. Deswegen habe ich mir gesagt: Zwei Schritte zurück, drei Schritte nach vorne.“